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Jigokudani
Es schneit in Jigokudani (Japan) und im Unterholz sehe ich den Dampf einer Thermalquelle aufsteigen. Im Tal der Hölle (Name des Ortes) befindet sich die einzige Affengattung die im Schnee lebt und die fürs eigene Wohlbefinden die Wohltat der heißen Quellen entdeckt hat.
Im eiskalten Morgen nähern sie sich dem Pool und einer nach dem andern lässt sich ins warme Wasser gleiten. Eine Großfamilie von etwa fünfzig Primaten. Die Kleinen necken sich, tauchen unter und wieder auf, klettern über Steine, schwingen sich über den Rand und stöbern mit angehaltenem Atem durchs Wasser. Alle sind auf Nahrungssuche.
Die Älteren entlausen sich gegenseitig die Körper, einige dösen vor sich hin, andere halten sich an den Steinen am Bassinrand fest und schlafen ein. Väter überwachen die Jungs und bestrafen sie auch mal mit Ohrenziehen für unanständiges Benehmen. Die Stimmung ist heiter, immer ist was los, und langweilig wird es nie.
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